Es ist nicht alles Gold was glänzt.....

Mein Name ist Stephanie. Ich bin 34 Jahre alt und lebe seit 13 Jahren in Beverly Hills, dem Herzen von Schönheitswahn, Grössenwahn, plastischer Chirurgie, perfectionierter Oberflächlichkeit, Egoismus und Eigennutz.
Trotz sprachlicher Schwierigkeiten (Englisch-Deutsch/Deutsch-Englisch) habe ich mir vorgenommen, hier auf dieser Seite, meine "Alltagserlebnisse" und mein Wissen über meinen Beruf als Friseurin, mit der Welt zu teilen:


Dienstag, 16. Februar 2010

Bei ihm zu Hause ist der Fussboden sauber!


Was ich als Friseurin zu hören bekomme ist eine Sache; was mir aber entgeht, ist eine andere.......

Hast Du schon mal eine Untehaltung bei Dir im Badezimmer gefüht, während Du Dir die Haare geföht hast? Schwierig, oder?
Versetze Dich doch mal in meine Lage:

Der Salon in dem ich arbeite ist 10.000 square feet gross (ungefähr 3045 Quadratmeter), mit einer Dechenhöhe von fünf Metern.
Je nach Wochentag arbeiten dort bis zu 80 Leute. Dazu gehen bis zu 300 Kunden täglich aus und ein. Telephone klingeln den ganzen Tag, Föhne laufen ununterbrochen, typisch amerikanische, laute und affektierte Begrüssungen, Verabschiedungen, Unterhaltungen, Beratungsgespräche, Musik, klimperne Absätze, TV, Kaffeemühlen, Wasserhähne, Wachmaschinen, Trockner, Hauben, usw
Mit anderen Worten: It is fu**ing loud! (Entschuldigung; ist aber wahr)
Wie gehe ich damit um?
Ist eigentlich alles kein Problem, bis ich den Föhn anmache, den ich auf Brusthöhe halte, um die Haare meiner Kundin zu trocknen.
Er ist dann so dicht bei mir am Ohr, dass ich nicht viel von dem höre, wass mir so erzählt wird.
Nun ja, aus Erfahrung kann ich sagen, dass das Meisste sowieso nicht wichtig ist und sie es eigentlich nur erzählen, um sich davon zu befreien.
Der Steinalte Spruch:" Hier hast Du `nen Groschen; geh` und sabbel eine Parkuhr voll", stimmt schon irgendwie - Leute wollen ihren Schei** einfach irgendwo loswerden. Da steht der Friseur gleich hinter dem Psychologen.
Ich habe aufgegeben alles verstehen zu wollen und gelernt Gesichtsausdrücke der Kunden zu deuten. Es reicht, wenn ich jedes vierte, oder fünfte Wort verstehe. So weiss ich, wenn ich ja, ach so, umhmm, ehrlich, nein, wirklich, ist nicht wahr, sagen soll. Jedesmal wenn sie lacht, dann lache ich auch.
Wenn sie sauer reagiert, dann unterstütze ich ihre Emotion.
Mit den Jahren habe ich, wenn ich mich hier mal selber loben darf, die Kunst des Vormachens perfektioniert. Die Kundin ist zufrieden mit der Tatsache, dass sie sich für eine halbe Stunde Luft machen konnte und jemanden gefunden hat, der sie so gut versteht und in allen ihren Ansichten unterstützt......... :-)